Fortpflanzung

Mit dem Paarungsritual (Bild oben) beginnt auch bei den Schildkröten,  der alljährliche Zyklus der Fortpflanzung. Meistens sind es die Männchen, die zuerst aus der Winterstarre erwachen und sich durch die isolierende Laubschicht an die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen drängen. Kaum zeigen sich die Weibchen, werden sie auch schon von den Männchen bedrängt. Ihre Liebesbekundungen äussern sie mit Beissen und Zwicken in die Beine der Auserwählten und heftigem Anstossen des Panzers. Mit diesen Klopfgeräuschen verraten sie sich auch, wenn sie irgendwo im Dickicht, unsichtbar ihrem Liebesspiel nachgehen. Mai-Juni, je nach Wetterlage und Temperatur, werden die Weibchen unruhig und suchen sich einen geeigneten Legeplatz, der verschiedene Bedingungen erfüllen muss. Oft werden die Grabarbeiten wieder abgebrochen, weil der Boden noch zu kalt, zu feucht oder zu hart ist. In der Natur wandern die Weibchen grosse Strecken, um an gemeinsamen Plätzen ihre Gelege zu tätigen. Dies ist auch die Zeit, wo die Schildkröten sicherlich ihre Gefangenschaft empfinden. Sie zeigen dies, indem sie, auch aus grossen Gehegen, auszubrechen versuchen.

Die farbigen Kleber auf dem Carapax dienen als Markierung, um die Weibchen besser identifizieren zu können. Die mutmasslichen Legeplätze, wie auch meinen ganzen Garten, überwache ich mit Kameras. Viele Gelege würde ich sonst nicht finden.

Legehügel
Legehügel

Toskanische Schildkröten legen im Schnitt 3 Eier pro Gelege. 5 Eier sind also schon ein grosses Gelege. Meistens fallen 2 Gelege, wovon das Zweite  ca. 20 Tage nach dem Ersten gelegt wird.

An einer solchen Stelle würde man ein Gelege, ohne Beobachtung, kaum auffinden! Am Morgen, 5. Mai 2014 zeigten die alten Weibchen eine grosse Nervosität. Sie möchten eigentlich  den idealen Legeplatz suchen. Gerade  4 Weibchen schickten sich  dann an,  ihre Eier an einer bisher nie benutzten Stelle einzugraben. Nachdem schon eine Woche zuvor ein einzelnes Weibchen an diese Stelle Grabversuche gemacht hat, habe ich gemäss  frühereren Erfahrungen, kurz einen Legeplatz hergerichtet. Einige Verbundsteine dienen als Begrenzung um die eingefüllte Gartenerde zusammen zu halten. Prompt haben diese Weibchen mein Angebot angenommen.  (Bilder unten)

Testudo hermanni hermanni / toscana

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